Zappelphillip? Klar, kennt jeder. Hibbelige Kinder, die ständig in Bewegung sind, dauernd anecken, körperlich wie auch sozial, sich nicht an Regeln halten können, alles vergessen oder verlieren…
Oder aber die Träumerleins, die ständig den Moment verpassen, in dem man aufgerufen wird, eine Aufgabe beginnen oder etwas sagen soll, etc.
Aber AD(H)S bei Erwachsenen?
Die gute Nachricht vorneweg: tatsächlich reduziert sich die Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitätsstörung bei etwa 60% der Betroffenen über Kindheit und Jugend soweit, dass sie im Erwachsenenalter nicht mehr hierdurch beeinträchtigt sind.
Und die übrigen etwa 40%?
Bei diesen verändern sich die Symptome, sodass sie häufig mit ADHS an sich zunächst nicht mehr in Verbindung gebracht wird:
Große Schwierigkeiten, Zeit zu managen, Termine einzuhalten, Lern- und Arbeitszeiten zu planen, Dinge zu organisieren und durchzuziehen; innere Unruhe; Vergesslichkeit; Sprunghaftigkeit. Schwierigkeiten, Dinge durchzuziehen, Impulsivität und unüberlegtes Handeln hingegen bleiben bestehen, gepaart mit einem Gefühl des Getriebenseins.
Diese Symptome können im Alltag stark einschränken, gerade dann, wenn Leistung und Selbständigkeit gefragt sind, Deadlines stehen und durch gute Organisation eingehalten werden sollten. Der Druck steigt, damit auch Belastungserleben und Selbstzweifel.
…und viele mehr
Psychisches Leiden kann viele Bereiche umfassen, so zum Beispiel auch Autismusspektrumstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen (Alkohol, Nikotin, Cannabis, psychotrope Substanzen, Medikamente, etc.), Schizophrenien, Entwicklungs- und Bindungsstörungen, Ess- oder Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, dissoziative oder somatoforme Störungen, psychische Störungen im Wochenbett, und viele mehr. In vielen Fällen kann Psychotherapie heilen oder zumindest Leidensdruck lindern.