Der Fokus liegt bei affektiven Störungen auf einer Veränderung der Stimmung: Entweder gedrückt, mit und ohne Angst (Richtung Depression), oder gehoben (Richtung Manie).
Begleitet wird diese Stimmungsänderung von verschiedenen zusätzlichen Veränderungen von Antrieb und Aktivitätsniveau, Freudfähigkeit, Interesse an Aktivitäten/Hobbies/Menschen, Ausmaß von Sozialkontakten, Schlaf- und Essverhalten, Anspannung und ähnlichen. Häufig gehen der aktuellen Phase belastende Lebensereignisse voraus oder dauern an.
Depressive Störungen neigen zu Rückfällen, weshalb Psychotherapie auch immer das Herausfinden von Frühwarnzeichen und eine Rückfallprophylaxe beinhaltet.
Liegen ausschließlich eine oder mehrere Phasen mit stark gedrückter Stimmung, Antriebsmangel, Verlust der Freudfähigkeit bzw. Interessenverlust vor, so erfüllt dies möglicherweise die Diagnose einer unipolaren Depression, entweder einmalig oder rezidivierend (wiederkehrend).
Gibt es nur Phasen deutlich oder sogar sehr stark gehobener Stimmung (bei zweiterem begleitet von impulsiven, unüberlegten Handlungen wie plötzliche Unternehmensgründungen, großen finanziellen Investitionen oder Ausgaben, Beziehungsabbrüche, -aufnahmen oder rasche -wechsel u. Ä.), so kann das eine sogenannte Manie sein.
Bei der bipolaren Störung treten im Wechsel Phasen von Manie und Depression auf, diese Wechsel können in großen zeitlichen Abständen oder aber auch sehr rasch aufeinander folgen (so genanntes rapid cycling). Je nach Intensität der depressiven und manischen Phasen wird hier weiter unterschieden hinsichtlich einer Bipolar-I- sowie einer Bipolar-II-Störung (nach ICD-10).