Bei dieser Kategorie von Erkrankungen können die entstehenden Symptome relativ klar auf ein oder zwei ursächliche Faktoren zurückgeführt werden: Dies betrifft in der Regel entweder ein außergewöhnliches Lebensereignis oder aber eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat.
Solche Ereignisse können auch bei psychisch stabilen und gesunden Menschen für einen vorübergehenden Zeitraum psychische Symptome hervorrufen.
Dies kann sich sehr unterschiedlich äußern:
- Ein Zustand der „Betäubung“, die Umwelt wird nicht richtig wahrgenommen, Aufmerksamkeit und Konzentration sind sehr eingeschränkt, manchmal gepaart mit Desorientierung und Bewusstseinseinengung. Man zieht sich aus der Situation zurück. Im Wechsel damit erfolgt häufig ein Zustand der Unruhe, und übermäßigen Aktivität mit Herzklopfen, Schwitzen, der Unfähigkeit stillzusitzen oder an einem Ort zu bleiben. In diesem Fall spricht man von einer akuten Belastungsreaktion.
- Eine Anpassungsstörung hingegen liegt vor, wenn während eines Anpassungsprozesses nach einer solchen Lebensveränderung oder einem besonders belastenden Ereignis ein anhaltendes Gefühl der emotionalen Beeinträchtigung, der Bedrängnis verbleibt. Dieses kann sich in unterschiedlichen Zeichen äußern, beispielsweise Symptome wie Angst, depressive Stimmung, Überforderung, ständiges sich Sorgen.
- Manchmal jedoch passieren im Leben Dinge, die beinahe unaussprechlich sind und uns nachhaltig verändern. Dies betrifft kürzer oder länger anhaltende Situationen außergewöhnlicher Bedrohung, die bei fast jedem tiefe Verzweiflung verursachen würden, wie Verkehrsunfälle, körperliche/sexuelle Gewalt, Folter, lebensbedrohliche Krankheitszustände, Kriegshandlungen oder Naturkatastrophen. In der Folge kann es zu sich aufdrängenden Erinnerungen kommen (sogenannten Intrusionen), sich aufdrängendem inneren Wiedererleben in verschiedenen Sinnesqualitäten (sehen, hören, riechen, schmecken, als Flashbacks bezeichnet), eindringlichen Albträumen, ständigem Gefühl des Betäubtseins und Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen. Hinzu können Freudlosigkeit, Rückzug und Vermeiden von Aktivitäten und Orten, die mit dem Trauma zu tun haben, kommen.